Nicht nur die Literatur, sondern auch die bildenden Künste kennen das Stilmittel der Wiederholung. Beim Zusammenstellen eines Outfits versuchen viele Männer Farbe und Muster der Krawatte mit dem Einstecktuch zu wiederholen. Das kann man machen, wenn beide Stücke nicht aus dem selben Stoff gefertigt sind. Aber warum eigentlich immer Krawatte und Einstecktuch? Warum nicht die Strümpfe auf den Querbinder oder die Manschettenknöpfe auf den Jackettinnenstoff abstimmen?
Der Vorteil von Seide
Wenn man versucht verschiedene Kleidungsstücke anhand der Farbe aufeinander abzustimmen, stößt man schnell auf eine kleine Unstimmigkeit. Selten besitzen Einzelteile unterschiedlicher Herkunft wirklich exakt dieselbe Farbe. Deshalb bieten sich zunächst einmal schimmernde Stoffe, wie z.B. Seidensatin, an. Denn solche Tuche decken durch ihren Schimmer mehr als eine Nuance ab, was die farbliche Abstimmung mit ihnen erheblich vereinfacht.
Abgesehen davon sollte man es nicht zu eng sehen. Gerade wenn die aufeinander abgestimmten Einzelteile nicht direkt nebeneinander sitzen, fällt der Unterschied einer Nuance nicht weiter auf.
Ausnahme Leder
Wie bereits erwähnt, sollte das Material zweier Einzelteile bei einer Abstimmung nicht völlig identisch sein. Eine klare Ausnahme ist die Kombination von Ledergürtel und Schuhen. Diese zwei Stücke dürfen und sollten sich möglichst gleichen. Vorausgesetzt man trägt überhaupt Gürtel und keine Hosenträger.
Besonders praktisch finde ich deshalb die Möglichkeit mancher Schuhhersteller Gürtel und Schuhwerk aus der selben Hand zu kaufen. Das geht z.B. bei Shoepassion*. Wer schon immer einmal Schuhe aus Pythonleder haben wollte, bekommt hier sogar den passenden Pythonledergürtel.
Zu viel des Guten
Direkt nebeneinanderliegende Stücke – z.B. Anzug und Hemd – sollten dagegen einen gewissen Kontrast ergeben. Der eleganteste Kontrast ist Schwarz auf Weiß bzw. umgekehrt. Es ist kein Zufall, dass formelle Abendgarderobe diesen Kontrast in den Vordergrund stellt. Auch die Nutzung von Mustern sollte einen Kontrast ergeben. Kleine Muster trägt man am besten neben großen Mustern oder Stoffen ohne Muster und so weiter.
Insgesamt würde ich außerdem dazu raten Muster sparsam einzusetzen. Sie bringen Unruhe in das Gesamtoutfit. Zu wenig Unruhe ist langweilig. Zu viel Unruhe wirkt übertrieben und papageienhaft.
Noch mehr Ideen
Um jedoch zur zentralen Eingangsfrage zurück zu kehren: Warum immer nur Krawatte und Einstecktuch aufeinander abstimmen? Ich weiß es nicht. Diese Variante ist der Haus-Maus-Reim der Herrenmode. Man kann es machen, aber es ist so elaboriert wie ein Butterbrot mit Käse. Folgend möchte ich deshalb dem geneigten Leser noch einige Ideen mit auf den Weg geben.
Metallteile wie Gürtelschnallen, Taschenuhrketten, Kragennadeln und Manschettenknöpfe lassen sich ebenfalls abstimmen. Für Farbkombinationen gibt es außerdem Manschettenknöpfe mit farbigen Einlagen aus Edelsteinen, Emaille oder Stoff. Alternativ eignen sich dafür auch farbige Seidenknoten. Hosenträger und Knopflochblumen sind für die farbliche Abstimmung ebenso gut geeignet.
Kaufempfehlungen
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